eine Weihnachtsgeschichte

Der Hobbyist

Es war einmal - vor langer Zeit
`S ist fast schon eine Ewigkeit
Chaos herrschte weit und breit,
Es gab nur die Unendlichkeit.

Der Herrgott kämmt sein graues Haar
Inmitten seiner Engelschar.
Mit Pferdefuß und Zottelfell
Der Satan kogelt in der Höll´.

Da plötzlich runzelt Gott die Stirn:
"Wozu hab´ ich denn ein Gehirn?
Mich langweilt´s hier am Himmelszelt -
Ich bau mir eine kleine Welt!"

X-Lichtjahr´ tiefer unterm Zelt
Hat er ´nen Bauplatz festgestellt
An dem er buddeln, kneten kann
Als Hobbyist und Zimmermann.

Weil´s dunkel war hier in der Ferne
Schuf Sonne er, den Mond die Sterne.
Nun knipst er diese Lichter an,
Bringt seine Welt auf Umlaufbahn.

6 Tage schuften, biegen, kleben,
Die bunte Welt beginnt zu leben
Und weil als Gott er unfehlbar
Gelang die Schöpfung wunderbar.

Am Samstag ist er müd´und schlapp
Beschaut sein Werk landauf landab.
In Dörzbach - oh wie uog´nehm
Liegt noch ä groußer Bolle Lehm.

Die Landschaft wäre arg verschandelt
Blieb dieser Bolle unbehandelt.
Sein Hirn - es funkt fuchsteufelswild:
"I schaff mir jetzt mei Ebenbild!"

Und mit göttlichem Elan
Formt er den Lehm so gut er kann.
Denn schließlich ist ein Götterklon
Eine gefährliche Aktion!

Das Werk ist fertig - doch o Graus -
Wie sieht dieser Klon bloß aus?

Auf dem Kopf bloß Stoppelhaar
Ein verschlaf´nes Augenpaar
Seitwärts große Segelohren
Das Gesicht nur halb geschoren
Tränensäcke bis zur Nase
Zähne wie ein Osterhase
Kein bißchen Hals unter dem Kinn
´Nen Bauch wie bei der Wöchnerin
Was drunter hängt - so mittendrin
Zum Wässern reicht´s - doch Lustgewinn??
Das alles steht auf dünnen Beinen
Behaart und krumm - es ist zum Weinen!
Nicht mal die Füße sind gelungen
Platt und mit Käseduft durchdrungen.

Als Gott sein fertig Werk betracht
Steht er davor und lacht und lacht.
Was ist das für ´ne Mißgestalt
Den Klob -- den nenn´ ich WILLIBALD!

Der Klob

Mit dem letzten Sonnenschein
Haucht er ihm den Odem ein.
Erweckt damit den Lehm zum Leben
Um einen Auftrag zu vergeben:

"Du sollst nun nach Dörzbach fahren
Gleichgesinnte um dich scharen,
Die mit kleinen Fliegern spielen
Statt nach hübsche Madlich schielen".

EIN FLIEGER, DER NICHT GERN ALLEIN
TRIFFT SICH MIT FREUNDEN IM VEREIN!

Dank dieser tollen Grundidee
Entstand sodann die HMD!

Diese Geschichte wurde anläßlich der Weihnachtsfeier 2002
der HOHENLOHER MODELLFLUGGRUPPE DÖRZBACH e. V: (HMD)
geschrieben vom RC-Captain Willibald
mit Unterstützung des Sindeldorfer Faschings-Nachtwächters Anton Rau

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